Nothosaurus mirabilis

Zu den selteneren Funden im Oberen Muschelkalk zählen Knochenfunde von Nothosaurus. Nothosaurier weisen Merkmale vieler unterschiedlicher Sauriergattungen auf, weshalb sie auch als "Bastardsaurier" beszeichnet werden. Die Funde im Muschelkalk beschränken sich normalerweise auf einzelne Knochenreste und Zähne.

Skelettfunde sind hingegen äußerst selten, da das flache Binnenmeer starken Strömungen am Meeresgrund ausgesetzt war. Man nimmt heute an, daß die Wassertiefe im Beckeninnern nur ca. 50 Meter betrug (M. URLICHS, 1998) und der Bodengrund durch Stürme an der Wasseroberfläche und andere Ereignisse stark beeinflußt wurde. Die Erhaltung eines zusammenhängenden Skelettes war daher nur unter ganz bestimmten Bedingungen möglich - beispielsweise dann, wenn das verendete Tier auf den Meeresboden sank und dort sehr rasch mit aufgewirbeltem Sediment bedeckt wurde. Dadurch konnten auch Aasfresser ferngehalten werden.


Schädel eines
ca. 2m großen Exemplars
Grombach, mo3

Augen, Nasenhöhlen, Fangzahn

Zahnreihe

Schädelunterseite


Elle (Ulna)
Mauer, spinosus-Zone

rechtes Schambein (Pubis)
Grombach, mo3

Halswirbelkörper
Schatthausen, mo2

Reisszahn (4cm)
Eschelbronn, evolutus-Zone

Schnauzenspitze
Grombach, mo3

Oberschenkel (Humerus)
Mauer, mo2

Elle (Ulna)
Eschelbronn, evolutus-Zone

Speiche (Radius)
Grombach, mo3

Man nimmt heute an, daß es sich bei Nothosaurus mirabilis um einen schnellen und wendigen Schwimmer handelte. Seine an der Schnautzenspitze verlängerten Fangzähne waren zum Fischfang bestens geeignet. Im Gegensatz zu Nothosaurus giganteus dürfte Nothosaurus mirabilis auch zu einer vom Boden abgestützen Fortbewegung am Festland in der Lage gewesen sein (S. SCHMIDT, 1986). Nothosaurus mirabilis erreichte eine Körperlänge von bis zu drei Metern.